Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

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gordito54
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von gordito54 »

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@Max: vielen Dank, das freut mich.
@Macondo und Tenere-wue: bis bald in alter Frische hier in Cartago! LG

@coentros:
Danke für deinen Beitrag. Das freut mich.
Tja, wie findet man gute Qualität in Kolumbien?

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß hier qualitativ hochwertige Produkte auch teuer sind.
Dazu ein Beispiel: Im Schuhladen habe ich für ein Paar Leinenschuhe 70.000 COP (15,63 Euro) bezahlt. Nach 14 Tagen gingen die Sohlen ab, die ein Schuster wieder angeklebt hat.

Zu meinem Geburtstag in diesem Jahr hat mir meine Frau zwei Paar Schuhe spendiert. Es gibt im Zentrum ein Schuhgeschäft, daß nur Lederschuhe im Angebot hat. Dort kostet ein gutes Paar Schuhe (mit Kunststoffsohle) aus kol. Fertigung 200.000 COP (45 Euro). Das sind sie aber auch wert. Daher kaufe ich weiterhin nur dort.

Meine Jeans kaufe ich online in den USA, es ist die Cowboy-Marke, nach der auch ein Jeep benannt ist. Sie sind haltbar.

Poloshirts kaufe ich hier im Zentrum beim Herrenausstatter. Eines in Größe 3XL in guter Qualität aus kol. Fertigung kostet 75.000 COP (16,75 Euro). Das erscheint mir auch angemessen.

Die nächsten Frottee-Handtücher werde ich in der Metro kaufen, wenn es dort ein Sonderangebot gibt. Aber vor der Kasse gehen sie durch meine Finger. Stimmt die Qualität nicht, bleiben sie liegen.

In den Fachgeschäften im Zentrum habe ich bei hochpreisigen Produkten gute Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel bei Bettwäsche. Shein und Temo sind nicht meins. Wer da kauft, kauft mindestens zweimal. Für mich ist da nichts dabei.

Wenn ich hier etwas nicht bekomme, aber genau weiss, was ich will, kaufe ich bei mercado libre oder dem großen USA-Versandhandel. Das kommt aber eher selten vor.

Sucht meine Frau etwas, begleite ich sie. In den Fachgeschäften mi Zentrum werden wir häufig fündig und die Preise sind angemessen.

Motorroller: Uns wurde eine Ruine auf Rädern angeboten. 65.000 km. Es war das Modell “Wartungsstau”. Man wollte 2,6 Mio. COP (580 Euro). Da zahle ich lieber 10.000.000 COP (2.232 Euro) für einen neuen japan. Markenroller aus indischer Fertigung.

Elektrogeräte: Marken, die man auch in Europa kennt, funktionieren hier auch. Aber: die heimischen Qualitätsmarken wie Mabe oder Kalley sind nicht schlechter. Gebraucht kaufen? Würde ich nie.

Fazit: Mit hochpreisigen Produkten fahre ich hier langfristig besser, weil i.d.R. die Qualität auch stimmt. Ich habe dabei noch nie eine Bauchlandung gemacht. Dabei bilde ich mir ein, nur “normale” Qualitätsansprüche zu haben. Billig ist mir zu teuer, da das Produkt fast immer enttäuscht und ich mir später doch etwas vernünftiges zulege.

Herzliche Grüße aus Cartago

hollaho
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Als deutscher Rentner nach Kolumbien ausgewandert

Beitrag von hollaho »

Hallo Gordito,

immer wieder eine Freude Deine Berichte mal wieder zu lesen wenn ich hier durchstöbere.
Warum ist es kaum möglich, in einem Kaffeexportland wie Kolumbien eine Bar zu finden, die guten Kaffee ausschenkt?
Die Frage kann ich beantworten, weil ich in Pereira ein Kaffeetasting gemacht habe, müßte den Namen der Finca nachschauen, aber war eine Ausländerin mit einem Kolumbianer verheiratet und sie rösten selber, was die meisten Fincas nicht machen, weil sie nix davon verstehen.

Die Frau meinte, daß sie es aufgegeben habe ihren Freundinnen guten Kaffee anzubieten. Wird in Kolumbien wenig nachgefragt, die Kolumbianer exportieren allen guten Kaffee, weil der gute Devisen bringt. Die niedrigste Qualität wird dunkelschwarz gebrannt und dann selber getrunken. Es ist ein Kaffeexportland, kein Kaffeland. Kann man vergleichen mit Holland: Die haben jahrhundertelang Gewürze importiert und teuer verkauft, aber waren immer zu geschäftstüchtig, um die selber zu verwenden. Holländisches Essen ist selten gut gewürzt. Gibt keine Kultur dafür. So wie in Kolumbien für Kaffee.
Kolumbien hat viele schöne Seiten, aber ist und wird wie Holland nie ein kulinarischer Hotspot.



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