Carlos Pizarro Leongómez | Guerillero und Präsidentschaftskandidat

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Eisbaer
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Carlos Pizarro Leongómez | Guerillero und Präsidentschaftskandidat

Beitrag von Eisbaer »

Name:         Carlos Pizarro Leongómez
Geburtsdatum: 4. Februar 1951
Todesdatum:   26. April 1990

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Carlos Pizarro Leongómez war eine herausragende Persönlichkeit in der kolumbianischen Geschichte. Er wurde am 4. Februar 1951 in Bogotá, Kolumbien, geboren und spielte eine entscheidende Rolle in den politischen und sozialen Umwälzungen seines Landes. Seine Lebensgeschichte ist geprägt durch die Teilnahme an bewaffneten Konflikten und sein späteres Engagement für den Frieden.

Carlos Pizarro wuchs in Bogotá in schwierigen Verhältnissen auf. Schon früh fühlte er sich zu sozialen und politischen Themen hingezogen. Als junger Mann schloss er sich der Guerillaorganisation M-19 (Movimiento 19 de Abril) an, die Ende der 1970er Jahre gegen die kolumbianische Regierung kämpfte. Pizarro spielte eine wichtige Rolle als Anführer und Kämpfer in dieser Bewegung.

In den 1980er Jahren begann Carlos Pizarro, den bewaffneten Kampf in Frage zu stellen und glaubte, dass politische Verhandlungen ein besserer Weg zur Lösung der Konflikte in Kolumbien sein könnten. Dieser Wandel führte zu den historischen Friedensgesprächen zwischen der Regierung und der M-19 im Jahr 1989, die zur Unterzeichnung des Friedensvertrags im selben Jahr führten, der den bewaffneten Konflikt beendete und die M-19 in eine legale politische Partei umwandelte.

Carlos Pizarro wurde zu einer Schlüsselfigur in der kolumbianischen Politik und gründete die politische Partei "Alianza Democrática M-19". Er kandidierte erfolgreich für den kolumbianischen Kongress und setzte sich für soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte und die Umsetzung der Friedensvereinbarungen ein. Seine charismatische Persönlichkeit und sein Engagement machten ihn zu einer wichtigen Stimme für den Frieden in Kolumbien. Pizarro kandidierte für die Alianza Democrática M-19 bei den Bürgermeisterwahlen in Bogotá im März 1990, es waren die zweiten Wahlen in dieser Stadt seit der Einführung des Volksmandats für Bürgermeister im Jahr 1988. Bei diesen Wahlen und trotz seines kurzen Wahlkampfs von weniger als einer Woche erhielt Pizarro 70.901 von insgesamt 915.406 Stimmen und erreichte damit den dritten Platz bei den Wahlen.
Trotz dieser anfänglichen Niederlage stellte er seine Kandidatur für die Präsidentschaft für den Zeitraum 1990–1994 unter dem Motto „Unter uns allen werden wir die Geschichte Kolumbiens verändern.“ Als demobilisierter Kandidat der M-19-Guerillagruppe und als erster kolumbianischer Guerillakommandant, der Präsidentschaftskandidat wurde, erhielt Pizarro zahlreiche Drohungen.

Am 26. April 1990 flog Pizarro während des Präsidentschaftswahlkampfes mit Leibwächtern der Sicherheitsbehörde (DAS) nach Barranquilla. Gerardo Gutiérrez Uribe, alias "Jerry", gelang es, an Bord desselben Flugzeugs zu gelangen, während des Fluges eine Maschinenpistole aus der Toilette zu holen und Pizarro zu erschießen. Sein tragischer Tod war ein schwerer Schlag für Kolumbien und die Friedensbemühungen im Land. Die genauen Umstände seines Todes sind bis heute nicht vollständig geklärt und es gibt verschiedene Theorien, wer für den Mord verantwortlich war.

Fünf Tage vor dem 20. Jahrestag seiner Ermordung im Jahr 2010 hat die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft das Verbrechen an Carlos Pizarro Leongómez zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklärt und damit sichergestellt, dass die Ermittlungen zu seinem Tod nicht verjähren. Für die Generalstaatsanwaltschaft ist der Tod von Pizarro Teil einer Reihe von Angriffen auf die physische Existenz der Mitglieder der M-19 nach fast 15 Jahren des Kampfes gegen den Staat und der Wiedereingliederung in das zivile Leben.

Carlos Pizarro Leongómez wird in Kolumbien und darüber hinaus als mutige Persönlichkeit in Erinnerung bleiben, die den Übergang vom bewaffneten Konflikt zur Politik und zum Frieden aktiv vorangetrieben hat. Sein Vermächtnis lebt in den Bemühungen um soziale Gerechtigkeit und Frieden in Kolumbien fort, und sein Opfer wird oft als Mahnung für die Notwendigkeit von Dialog und Versöhnung in Zeiten des Konflikts zitiert.
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Holger78
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Carlos Pizarro Leongómez | Guerillero und Präsidentschaftskandidat

Beitrag von Holger78 »

Schöner Bericht. Danke Dir Eisbaer.
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"Carlos Pizarro Leongómez: Ein Vermächtnis des Friedens"

Beitrag von Eisbaer »

"Ein Kämpfer für den Frieden" ist ein biografischer Dokumentarfilm, der das Leben von Carlos Pizarro Leongómez beleuchtet - dem letzten Kommandeur der M-19, einem Vorreiter des ersten erfolgreichen Friedensprozesses in Lateinamerika und einem Präsidentschaftskandidaten Kolumbiens. Als ein WEGEWEISER FÜR DEN FRIEDEN wurde er am 26. April 1990 ermordet. Der Film zeichnet sich durch Interviews mit seiner Familie, Freunden, anderen Aktivisten, Journalisten und prominenten Persönlichkeiten aus, die den roten Faden des Dokumentarfilms bilden. Die Erzählung basiert auf umfassenden Archiv- und Dokumentationsrecherchen, die von seiner Tochter María José durchgeführt wurden. Ihr Bestreben, das historische Gedächtnis wiederherzustellen und die Persönlichkeit von Carlos Pizarro zu würdigen, steht im Mittelpunkt dieses eindringlichen Films.

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Carlos Pizarro Leongómez: Ein Leben für den Frieden

Beitrag von Eisbaer »

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Wir gedenken heute eines bemerkenswerten Mannes, der sich leidenschaftlich für Frieden und Gerechtigkeit eingesetzt hat: Carlos Pizarro Leongómez, der heute vor 34 Jahren während des Präsidentschaftswahlkampfes ermordet wurde.

Sein Vermächtnis ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie ein Einzelner durch seinen unermüdlichen Einsatz die Welt verändern kann.

Carlos Pizarro Leongómez war ein kolumbianischer Guerillero, Politiker und Friedensbotschafter. Er war Mitglied der M-19, einer linken Guerillagruppe, die sich für soziale Gerechtigkeit und die Rechte der Landbevölkerung einsetzte. Er kämpfte gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung der Ärmsten.

Nach dem Ende des bewaffneten Konflikts zwischen der M-19 und der kolumbianischen Regierung engagierte sich Pizarro für den Frieden. Er nahm an den Friedensverhandlungen teil und setzte sich für eine dauerhafte Lösung ein. Nach der Demobilisierung der M-19 ging Pizarro in die Politik. Er wurde Mitglied des kolumbianischen Kongresses und setzte sich weiterhin für Frieden und soziale Gerechtigkeit ein.

Carlos Pizarro betonte die Wichtigkeit der Erinnerungskultur. Er war überzeugt, dass das Gedenken an die Opfer des Konflikts dazu beiträgt, die Gesellschaft zu sensibilisieren und zukünftige Gewalt zu verhindern. Sein Vermächtnis lebt in den Herzen derer weiter, die sich für eine bessere Welt einsetzen. Möge sein Engagement uns inspirieren, weiter für Frieden und Gerechtigkeit zu kämpfen.

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Bildquelle: María José Pizarro Rodríguez @PizarroMariaJo
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Historisches Erbe: Petros Regierung ehrt den Strohhut von Carlos Pizarro als Symbol des Friedens

Beitrag von Eisbaer »

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Foto: Presidencia / Alexa Rochi

Die Regierung von Gustavo Petro hat den Strohhut von Carlos Pizarro Leongómez, dem Oberbefehlshaber der M-19, offiziell als Teil des nationalen Kulturerbes anerkannt. Das historische Stück wurde dem Präsidenten während einer Zeremonie im Ministerratssaal von ehemaligen Mitgliedern der M-19 überreicht, die im schwedischen Exil leben. Petro und Laura Sarabia, die Leiterin der Präsidialverwaltung, überreichten die Vitrine, in der der Hut aufbewahrt wird, und unterstrichen damit seine symbolische Bedeutung.

Der Hut, den Pizarro trug, als er 1990 in Santodomingo, Toribío, Cauca, seine Waffen abgab und ein Friedensabkommen mit der kolumbianischen Regierung unterzeichnete, gilt als Symbol des Friedens. Gustavo Petro, ebenfalls Mitglied der M-19, unterstrich die Bedeutung des Objekts: "Es ist ein Symbol des Friedens. Ohne Zweifel. Und es muss hier bleiben. Es wird ein Vermächtnis sein. Es ist ein Erbe der Liebe. Deshalb wird es dem kolumbianischen Volk geschenkt, dem es gehört".

Petro nahm den Hut bei seinem Besuch in Stockholm entgegen, wo ihn die „oficiales de Bolívar“ jahrzehntelang in einem Tresor aufbewahrt hatten. Diese Anerkennung spiegelt die Bemühungen der Regierung wider, die historischen und symbolischen Elemente des Friedens in Kolumbien hervorzuheben und die revolutionäre Vergangenheit mit dem Aufbau einer versöhnlichen Zukunft zu verbinden.

Quelle: Presidencia de Colombia

An Kritik zu dieser Entscheidung fehlt es nicht.
Der Senator Jota Pe Herndéz neben anderen bekräftigte, dass Gustavo Petro mit dieser Anerkennung die Opfer der Guerillagruppe verhöhne.
⇨ Externes Video

Eine Diskussion zu diesem Thema findet Ihr ⇨ hier.
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