Am Mittwoch, dem 13. August 2025, fanden in Bogotá die Beisetzungsfeierlichkeiten für den ermordeten Senator und Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe Turbay statt. Die Abwesenheit von Präsident Gustavo Petro bei der Zeremonie löste öffentliche Diskussionen aus.
Laut Innenminister Armando Benedetti erfolgte Petros Fernbleiben auf ausdrücklichen Wunsch der Familie Uribe Turbay. Diese hatte darum gebeten, dass weder der Präsident noch andere Regierungsvertreter erscheinen sollten, um politische Spannungen in dieser Zeit der Trauer zu vermeiden. Petro selbst erklärte auf der Plattform X:
"Wir gehen nicht aus mangelndem Willen, sondern aus Respekt vor der Familie und um zu verhindern, dass die Beerdigung von Hassgruppen instrumentalisiert wird."
Die politischen Spannungen verschärften sich jedoch, als der ehemalige Präsident Álvaro Uribe Vélez während der Trauerfeier eine Botschaft verlesen ließ, in der er Petro indirekt eine Mitschuld am Tod von Miguel Uribe gab. Uribe sprach von einer
"vom Präsidenten geschürten Rache-Rhetorik" und warf Petro vor, mit seinen Äußerungen ein gewaltförderndes Klima gegen die Opposition geschaffen zu haben.
Petro wies diese Vorwürfe scharf zurück. Auf X antwortete er:
"Álvaro Uribe ist voller Gift, er leugnet den Genozid an der Unión Patriótica und die staatliche Beteiligung daran." Damit bezog er sich auf die systematische Ermordung von Mitgliedern dieser linken Partei in den 1980er und 90er Jahren.
Diese gegenseitigen Anschuldigungen zeigen die tiefe politische Spaltung Kolumbiens, die selbst in Momenten nationaler Trauer fortbesteht. Die Beerdigung von Miguel Uribe wurde so nicht nur zur Abschiedszeremonie für einen jungen Politiker, sondern auch zum Spiegel der angespannten politischen Lage des Landes.