Uribe Turbays Tod: Droht Kolumbien ein Rückfall in die Gewalt?

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Eisbaer
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Uribe Turbays Tod: Droht Kolumbien ein Rückfall in die Gewalt?

Beitrag von Eisbaer »

Nach dem Attentat auf Miguel Uribe Turbay steht Kolumbien erneut vor einer Zerreißprobe. Die politisch motivierte Tat hat nicht nur Bestürzung ausgelöst, sondern auch die Angst vor einer Rückkehr zu den dunkelsten Kapiteln der Landesgeschichte geschürt.

Die Parallele drängt sich auf: Die Ermordung Luis Carlos Galáns 1989 wurde zum Katalysator jahrelanger Gewalt. Seht ihr ähnliche Muster heute – oder hat Kolumbien aus der Vergangenheit gelernt?

An euch, die ihr die Lage vor Ort oder aus der Ferne analysiert:
  • Gibt es Anzeichen für systematische politische Gewalt – oder bleibt es ein Einzelfall?
  • Kann der Präsident deeskalierend wirken? Sollte er härter gegen die Verantwortlichen vorgehen?
  • 2026 und die „Galán-Effekte“ - wird der Mord die Wahlen polarisieren (wie 1990) – oder ist die heutige Demokratie resilienter?
  • Erwartet ihr Druck (z. B. von der EU oder den USA) oder bleibt es bei Symbolpolitik?
Diskutiert mit – eure Einschätzungen sind gefragt!
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Tenere-wue
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Uribe Turbays Tod: Droht Kolumbien ein Rückfall in die Gewalt?

Beitrag von Tenere-wue »

Das sind interessante Fragen Eisbaer. In meinem Bekanntenkreis sind alle Bestürzt über den Tod.Ich glaube nicht daß es zu politischen Gewaltexzessen kommen wird. Die aktuelle neue Generation ist hier nicht so konfliktorientiert.Zusatzlich denke ich, das es von der Region abhängig ist. Für Risaralda und Quindío kann ich sagen das die Einwohner sehr friedliebend sind. Petro... meine kolumbianischen Bekannten, Freunde und Motorrad Kollegen warten darauf das seine Regierungszeit endet und trauen ihm nichts mehr zu. Mein Fazit, es bleibt alles wie es ist.
-vive tu sueno !
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News Robot
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Uribe Turbays Tod: Droht Kolumbien ein Rückfall in die Gewalt?

Beitrag von News Robot »

[Video] Bürgermeister von Medellín hält die Lage in Kolumbien nach der Ermordung von Uribe Turbay für „sehr ernst“.

Der Bürgermeister von Medellín, Federico Gutiérrez, bezeichnete die Lage des Landes am Montag angesichts der Ermordung des Senators und Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe Turbay, der ein Gegner der Regierung von Präsident Gustavo Petro war, als „sehr ernst“.

Video in Spanisch: Alcalde de Medellín ve "muy grave" la situación de Colombia tras asesinato de Uribe Turbay
https://www.abc.es/espana/alcalde-medellin-grave-situacion-colombia-tras-asesinato-20250812043535-vi.html
Du hast einen simplen Roboter sehr glücklich gemacht. Vielen Dank.
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Eisbaer
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Politischer Streit überschattet Trauerfeier für Miguel Uribe

Beitrag von Eisbaer »

Am Mittwoch, dem 13. August 2025, fanden in Bogotá die Beisetzungsfeierlichkeiten für den ermordeten Senator und Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe Turbay statt. Die Abwesenheit von Präsident Gustavo Petro bei der Zeremonie löste öffentliche Diskussionen aus.

Laut Innenminister Armando Benedetti erfolgte Petros Fernbleiben auf ausdrücklichen Wunsch der Familie Uribe Turbay. Diese hatte darum gebeten, dass weder der Präsident noch andere Regierungsvertreter erscheinen sollten, um politische Spannungen in dieser Zeit der Trauer zu vermeiden. Petro selbst erklärte auf der Plattform X: "Wir gehen nicht aus mangelndem Willen, sondern aus Respekt vor der Familie und um zu verhindern, dass die Beerdigung von Hassgruppen instrumentalisiert wird."

Die politischen Spannungen verschärften sich jedoch, als der ehemalige Präsident Álvaro Uribe Vélez während der Trauerfeier eine Botschaft verlesen ließ, in der er Petro indirekt eine Mitschuld am Tod von Miguel Uribe gab. Uribe sprach von einer "vom Präsidenten geschürten Rache-Rhetorik" und warf Petro vor, mit seinen Äußerungen ein gewaltförderndes Klima gegen die Opposition geschaffen zu haben.

Petro wies diese Vorwürfe scharf zurück. Auf X antwortete er: "Álvaro Uribe ist voller Gift, er leugnet den Genozid an der Unión Patriótica und die staatliche Beteiligung daran." Damit bezog er sich auf die systematische Ermordung von Mitgliedern dieser linken Partei in den 1980er und 90er Jahren.

Diese gegenseitigen Anschuldigungen zeigen die tiefe politische Spaltung Kolumbiens, die selbst in Momenten nationaler Trauer fortbesteht. Die Beerdigung von Miguel Uribe wurde so nicht nur zur Abschiedszeremonie für einen jungen Politiker, sondern auch zum Spiegel der angespannten politischen Lage des Landes.
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Eisbaer
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Erneuter Anschlag auf Politiker in Kolumbien – Gewaltspirale setzt sich fort?

Beitrag von Eisbaer »

Am Mittwoch überlebte der kolumbianische Kongressabgeordnete Julio César Triana einen bewaffneten Angriff in der Region Huila. Der Vorfall ereignete sich am Tag der Beerdigung von Miguel Uribe Turbay.

Triana, ein Kritiker der Regierung Petro, wurde mit seinem Team beschossen, blieb jedoch unverletzt. Der Angriff wirft erneut Fragen zur Sicherheit politischer Akteure in Kolumbien auf – insbesondere im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2026.
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Politische Spannungen nach Mord an Uribe Turbay: Kolumbien am Scheideweg

Beitrag von Eisbaer »

Der tödliche Anschlag auf Senator und Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe Turbay am 11. August 2025 hat Kolumbien in eine politische Krise gestürzt. Während die Generalstaatsanwaltschaft noch ermittelt - erste Hinweise deuten auf einen Auftragsmord durch das kriminelle Netzwerk "Segunda Marquetalia" - wird die Tat zunehmend politisch instrumentalisiert.

Bei der Trauerfeier am 13. August skandierten Demonstranten vor der Kathedrale in Bogotá "Miguel no murió, Petro lo mató" ("Miguel ist nicht gestorben, Petro hat ihn getötet"). Ángela Benedetti, Schwester des Innenministers, verbreitete diese Anschuldigung in einem Video und deutete an, der Präsident müsse sich juristisch gegen solche Vorwürfe wehren.

Präsident Petro kündigte umgehend rechtliche Schritte gegen die Verbreiter dieser Behauptungen an. Er betonte, der Mord sei aus "Geldgier und nicht aus politischem Hass" begangen worden und verurteilte die Vorwürfe als "politische Manipulation", die die Würde des Verstorbenen und seiner Familie verletze.

Die Bitte der Familie Uribe, dass weder Petro noch Regierungsmitglieder an der Beerdigung teilnehmen sollten, unterstreicht die tiefen Gräben in der kolumbianischen Gesellschaft. Die Ereignisse werfen die beunruhigende Frage auf, ob das Land in eine neue Phase politischer Polarisierung und Gewalt abgleitet - ein Albtraum, den viele Kolumbianer längst überwunden glaubten.
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Eisbaer
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Medellín: Millionen-Plan für politische Attentate aufgedeckt

Beitrag von Eisbaer »

Sicherheitsbehörden haben in Medellín einen besorgniserregenden Anschlagsplan gegen führende Politiker aufgedeckt. Nach einem Dokument der Fiscalía General de la Nación haben FARC-Dissidenten und die kriminelle Gruppe GP rund acht Millionen US-Dollar für gezielte Mordanschläge auf rechte Politiker bereitgestellt.

Auf der Zielliste stehen Medellíns Bürgermeister Federico Gutiérrez, Sicherheitssekretär Manuel Villa, vier Stadträte des Centro Democrático sowie nationale Politiker.

Die Hinweise stammen von einem hochrangigen Inhaftierten, der die Pläne gegenüber einem Staatsanwalt enthüllte. Demnach sollten die Attentate während öffentlicher Stadtteilbesuche verübt werden. Obwohl die Warnungen bereits Ende Mai vorlagen, wurde das Dokument erst am 20. Juni offiziell von den städtischen Sicherheitsbehörden veröffentlicht.

Bürgermeister Gutiérrez zeigte sich unerschüttert und erklärte, dass diese Drohungen ihn nicht einschüchtern würden. Sicherheitssekretär Villa bekräftigte seinen Kampf gegen kriminelle Netzwerke. Die Behörden haben inzwischen den Personenschutz für die bedrohten Politiker massiv verstärkt, eine umfassende Ermittlung eingeleitet und die Hintermänner des Komplotts ins Visier genommen.

Die Enthüllungen werfen ein beunruhigendes Licht auf die anhaltende Gefahr politischer Gewalt in Kolumbien - besonders vor dem Hintergrund des kürzlichen Mordes an Miguel Uribe Turbay.
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coentros
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Uribe Turbays Tod: Droht Kolumbien ein Rückfall in die Gewalt?

Beitrag von coentros »

Wenn das wahr ist, ist es alleine schon ein Grund warum Petro schnellstmöglich abgelöst gehört. So leid es mir tut. Ich habe mich differenziert mit seiner Politik auseinandergesetzt, aus meiner Sicht die positiven und negativen Dinge die unter seiner Präsidentschaft erreicht wurden analysiert. Im Umgang mit Schwerkriminellen die gezielt Politiker ermorden wollen dürfen nicht die leisesten Zweifel aufkommen, sonst ist eine Demokratie verloren.

Wer Mord, Entführung, räuberische Erpressung auf seinem Konto hat gehört lange oder für immer weggesperrt und schwer(st) bestraft. Ganz egal ob diese Verbrechen durch einen links- oder rechtsextremen Hintergrund motiviert sind. Mord bleibt Mord. Politische Agenden bei denen für Friedensinitiativen Schwerkriminelle auf einmal begnadigt und als Vermittler einsetzt funktionieren nicht. "Paz total" ist eine Träumerei und gescheitert. Diese Schwäche gegenüber FARC-Dissidenten die weiterhin glauben aufgrund irgendwelcher wirren politischen Ideen irgendwie legitimiert zu sein ist ein schwerer Fehler.
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