Die stille Waffe: Wie Kriminelle in Kolumbien Medikamente zur Kontrolle und Manipulation einsetzen

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Eisbaer
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Die stille Waffe: Wie Kriminelle in Kolumbien Medikamente zur Kontrolle und Manipulation einsetzen

Beitrag von Eisbaer »

In Kolumbien breitet sich eine besorgniserregende Form der Kriminalität aus, bei der verschreibungspflichtige Medikamente gezielt eingesetzt werden, um Menschen zu sedieren, zu berauben und zu manipulieren. Die investigative Reportage „Así delincuentes usan fármacos recetados para robar y someter: no es solo burundanga“ aus der Sendung Séptimo Día dokumentiert eindrucksvoll, wie diese stille und oft unbemerkte Methode funktioniert und welche verheerenden Folgen sie für die Betroffenen hat.

Die Täter verwenden unter anderem Escopolamin, Clonazepam und verschiedene Benzodiazepine. Escopolamin, auch unter dem Namen Burundanga bekannt, ist ein starkes Halluzinogen, das das Erinnerungsvermögen und den freien Willen beeinträchtigt. Clonazepam und andere Benzodiazepine wirken beruhigend und sedierend, wodurch die Opfer in einen willenlosen Zustand versetzt werden. Diese Substanzen werden häufig unbemerkt in Getränken oder Lebensmitteln verabreicht. Die betroffenen Personen verlieren daraufhin die Kontrolle über ihr Verhalten und sind nicht in der Lage, sich zu wehren oder sich später an die Geschehnisse zu erinnern.

Die Täter agieren meist in Gruppen und nutzen gezielt Orte mit hoher sozialer Interaktion wie Bars, Nachtclubs oder öffentliche Verkehrsmittel. Nach der Sedierung werden die Opfer ausgeraubt, wobei nicht nur Geld und Wertgegenstände, sondern auch persönliche Dokumente und digitale Identitäten verloren gehen. Die Nachweisbarkeit der Substanzen ist schwierig, und viele Opfer erstatten aus Scham oder Angst keine Anzeige, was die Strafverfolgung zusätzlich erschwert.

Die Reportage zeigt tragische Fälle, in denen Menschen durch diese Methode ihr Leben verloren oder dauerhaft traumatisiert wurden. Angehörige und Überlebende berichten von ihren Erfahrungen, während Mitglieder krimineller Banden offenlegen, wie diese Form des Verbrechens organisiert ist. Experten fordern strengere Kontrollen für verschreibungspflichtige Medikamente sowie mehr Aufklärung in der Bevölkerung, um die Gefahr zu minimieren.

Die Enthüllungen aus Séptimo Día machen deutlich, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt, sondern um ein strukturelles Problem. Der Missbrauch von Medikamenten zur kriminellen Manipulation stellt eine perfide Form der Gewalt dar, die dringend mehr Aufmerksamkeit und entschlossenes Handeln erfordert. Die vollständige Reportage bietet tiefere Einblicke in die Mechanismen dieses Verbrechens.

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