Wohin von San Gil???

Für alle Fragen zu Reisen, Busfahrten - einfach alles was mit der Reise zu tun hat.

Themenstarter
dieler241
Kolumbien-Infizierte(r)
Kolumbien-Infizierte(r)
Offline
Beiträge: 39
Registriert: 13. Oktober 2011, 14:07

Wohin von San Gil???

Beitrag von dieler241 »

Hallo.

Ich bin derzeit seit ein paar Tagen in San Gil und geniesse hier jeden Tag. So langsam moechte ich allerdings meine Weiterreise planen und bin mir noch nicht sicher wo es hingehen soll.

Zunaechst wollte ich direkt nach Santa Marta bzw. Taganga, ein bisschen am Strand rumhaengen und von dort in die verlorene Stadt. Da die Ferien in Kolumbien noch eine Woche andauern scheinen dort jedoch derzeit die Preise dermassen in die Hoehe geschossen zu sein und die meisten Hostels auch schon gut belegt zu sein, dass ich ueberlege zunaechst noch in die Kaffezone zu fahren um dann anschliessend an die Kueste zu reisen. Ich habe noch 3 Wochen Zeit. Ich wuerde am liebsten direkt nach Manizales. Dort dann einige Tage bleiben und dann von dort weiter Richtung Kueste.

Was haltet ihr von dem Plan bzw. was wuerdet ihr empfehlen. Trotzdem jetzt zur Kueste oder lieber noch warten? Wie kommt man eig. am besten von San Gil nach Manizales. Nach Medellin gibt es wohl einen Nachtbus - ob das auch fuer Manizales gilt hab ich noch nicht rausbekommen.

Da faellt mir noch was ein: Ich habe heute von einem anderen Reisenden gehoert, dass es im Grenzgebiet zu Panama bzw. an der Kueste rund um Turbo neuerdings zu irgendwelchen Unruhen gekommen sei und man diese Gegend momentan meiden sollte. Ich konnte diese Info noch niregnds verifzieren. Kann mir da jemand genauere Infos geben?

Schon mal danke im Voraus fuer eure Antworten.

Stephan

peter
Kolumbien-Neuling
Kolumbien-Neuling
Offline
Beiträge: 10
Registriert: 12. Juni 2011, 19:16

Wohin von San Gil???

Beitrag von peter »

Hallo dieler241,
wie wäre es von San Gil nach Bucamaranga, von dort nach El Banco und dann mit dem Boot weiter nach Mompx? Von Mompox kannst Du mit Bussen weiter nach Santa Marta.Ich plane derzeit den umgekehrten Weg, von Tayrona via Mompox nach St. Gil.

Sollte das für Dich interessant sein freue ich mich über Deine Erfahrungen, ich bin erst April/Mai in Co.

Gruß Peter

FreeLibertarian
Ehemalige/r
Offline
Beiträge: 552
Registriert: 3. Februar 2011, 19:29

Wohin von San Gil???

Beitrag von FreeLibertarian »

@dieler241

Ohne je da gewesen zu sein, glaube ich, es ist generell nicht zu empfehlen sich der panamaischen Grenze/Gebiet Uraba (inkl. Turbo) zu nähern. Das sind die Einflussgebiete der Paramilitärs, die die Gegenden in den letzten 2 Jahrzehnten von den FARC erobert haben. Ich beschäftige mich intensiv mit diesem Thema und kann dir sagen, ein großer Anteil der Schreckensmeldungen und Massaker in Kolumbien finden in Uraba/Cordoba/Süd-Bolivar statt. Obwohl die Paras dich als Tourist im Gegensatz zur FARC sicher nicht behelligen werden, außer du benimmst dich völlig daneben, bleibt es Konfliktgebiet. Außerdem gibt es schon nicht ohne Grund keine touristische PR für diese Gegenden Kolumbiens von deren Seite aus. Außer Bananen-, Zuckerrohr- und anderen Plantagen gibt es da eh nix zu sehen, was du nicht anderswo auch sehen könntest. Expats, die schon da waren (Renato?) dürfen mich gerne berichtigen, aber wie gesagt, warum sollte man sich bitte der Grenze zu Panama nähern? Straßen gibt es da eh keine.


Bei dieser Antwort wurde das Zitat nachträglich automatisiert entfernt powered by Datacom © 2012

Jorgito
Kolumbien-Neuling
Kolumbien-Neuling
Offline
Beiträge: 7
Registriert: 12. August 2010, 18:01

Wohin von San Gil???

Beitrag von Jorgito »

@dieler241

Spannender ist es, von Barrancabermeja mit dem Boot (Abfahrt 6:00) nach El Banco und weiter nach Mompox zu fahren (-> Casa Amarilla zum Übernachten). Dann Santa Ana -> La Gloria -> Bosconia -> Santa Marta.

Richtung Manizales "off the beaten track": von San Gil über Galan und Zapatoca nach San Vicente de Chucurí und ins Magdalenatal. Dann weiter nach Honda und Manizales. Dauert aber sicher 2-3 Tage und es fahren nicht so häufig Busse.

Auf jeden Fall in Barichara vorbeischauen bevor du San Gil verlässt.

Don-Pedrinio
Verified
Kolumbien-Süchtige(r)
Kolumbien-Süchtige(r)
Offline
Beiträge: 818
Registriert: 14. April 2010, 19:05

Wohin von San Gil???

Beitrag von Don-Pedrinio »

dielers Fragen sind bezueglich 2 Gebieten. unter anderem viel die Region rund um Turbo.

hihihi, @freeLibertarian,
da sind einige kleine Fehler in deinen Berichten. darum moechte ich berichtigen: (mitlerweile war ich so gegen 20 Mal in Turbo und Umgebung und habe dort sehr viele Freunde)

ab Turbo richtung Quibdo gibt es keine Bruecke ueber jenen Fluss der Antioquia und den Choco von einander trennt. so ist der Hafen von Turbo ausgangspunkt und Drehscheibe fuer fast alles was jenseits des Flusses ist und was am Fluss selbst liegt, bis eben hin an der Kueste entlang bis zum bekannten Capurgana. auf dieser Route passiert man den Ort Acandi. und von Acandi aus gaebe es Strassen weit dem Fluss aufwaerts. des dept Choco. sind allesamt bessere Feldwege. selbst bin ich da schon ca 50km hin und her gefahren. ups, unser Landrover hatte einen netten Platten und der Fahrer keinen Wagenheber. freundliche Bauern haben uns geholfen. wir hatten damals in 3 glasklaren Baechen gebadet gehabt. war ein wunderschoener Ausflug. die Strasse fuehrt durchs Hinterland von Dorf zu Dorf und an vielen Kuhweiden entlang. fuer mich stellt jene Gegend eine wunderschoene Oase des Friedens dar. ein Freund von mir kauft regelmaessig Hartholz bei den Holzfaellern von Acandi (das letzte Mal mitt Dez2011), manchmal mietet er ein Motorrad und faehrt zu den Holzfaellern hinaus. meine Kontakte reichen ins Dorf Unguia (Choco) wo ich vor 2 Jahren einen Kinderspielplatz fuer Fluechtlinge gebaut habe. ab eben genau diesem Unguia gibt es den einzigen Landweg nach Panama. ca 7 Tage dauert er und man quert dabei Indianervoelker welche noch nie weiter ihre Waelder verlassen haben als maximal bis zu jenen Doerfern.
wenn da alles so abgeschlachtet waere, wie es nur zu gerne immer wieder und ueberall beschrieben wird, warum ist es denn fuer alle jene welche jene Regionen auch wirklich besuchen so herrlich friedlich??? vom hoeren Sagen lernt man....
die Menschen jener Region pflanzen alles an was oben beschrieben wurde, aber ihre Palette reicht bis zu Aepfeln, Korn, Mais und Salate. der Hauptabsatzmarkt stellt aber Hartholz und dunklere Hoelzer dar. zumeist werden diese Per Schiff flussabwaerz nach Turbo gebracht.
den Fluss selbst sieht man ab Turbo nicht, dazu muss man zuerst in 30 Min die Meerzunge queren. per Schnellboot.

was mein austrielanischer Freund in den letzten 15 Mt auch gemacht hat: schon 3 Mal per Schnellboot Quibdo - Turbo. ihm gefaellt jene Bootstour sehr, seine Bilder haben mich aber bisher davon eher abgehalten diese Route auch mal fahren zu wollen. nur Mangroven und Waelder so weit das Auge reicht. niemals wuerd ich aber diese Reise nicht machen wollen wenn ich solche Eintraege lese, welche weit ab vom heute sind.

ja Free, es gibt Regionen wo es heute noch sehr gefaehrlich ist. die sind im Hinterland von Uraba. der Kueste entlang richtung Monteria gibt es gerade eine einzige kurze Strecke zwischen 2 Doerfern die als nicht unbedingt sicher gilt. bin da aber schon 4 Mal lang gefahren, das eine Mal habe ich sogar im einen Dorf halt gemacht. gepinkelt und ein Wasser gekauft.
der Rest der Strecke waere Touristisches Gebiet. umso naeher man richtung Monteria kommt umso mehr hat es auch ab und an Hosterias direkt am Menschenleeren Strand. wenn du dich so sehr fuer jene Gegend interessierst und keine Touri hinweise findest, so helfe ich dir gerne nach. im Ort Necocli findet oder fand dieser Tage das Sommerfestival statt(ich glaube aber das naechste Wo Ende). 48 Std Elektronik Musik direkt am Strand etwas ausserhalb von Necocli. Elekronik Freaks reisen den zu tuasenden an jenen Anlass. die meisten Campieren da am Strand. Necocli selbst wird ueber diese Tage vom 2000 Seelen Nest zur 20 000 Besucher Stadt, das einzige Mal wo ich eine Stierkampfarena besuchte war vor einem Jahr genau dort. hat spass gemacht, denn sie schlachten da die Tiere nicht ab, sondern sie werden lediglich erzuernt (man sticht sie ein bisschen mit Eisenlanzen) dann duerfen alle Hobby Helden in die Arena und die aufgebrachten Stiere rennen ihnen hinterher. ein Volksfest. in Necocli finden das Jahr ueber noch andere Feste statt. zum Beispiel ein sehr bekanntes Trachtenfest, dass ich 2 Jahre frueher auch schon besucht habe. am Strand und in mitten von Necocli gaebe es noch ein wunderschoenes Rest mit riesigem Strohdach zu erwaehnen, welches schon manche Web seite zierte.

in Turbo selbst ist ein Batalion, dass vor allem Wache ueber den Hafen haelt. kein Mensch wird den Hafen betreten oder verlassen ohne dass seine Idenditaet am eigens erstellten Dock des Militaers kontrolliert wird. das groesste vergangene Problem Turbos stellte dar, dass im Fruehling letzten Jahres durch sintflutartige Regenfaelle das Grundwassersystem verschmutzt wurde und ueber Wochen hinweg sauberes Wasser ab Zisternenwagen geholt werden musste. sich das Grundwasser ueber Monate hinweg nicht beruhigen konnte. wie es diesbezueglich heute aussieht kann ich nicht sagen.
ab Trubo richtung Medellin kreuzt man das Stadtchen Apartado, ab da gaebe es eine kleine Strasse richtung Choco welche im aeusserst armen Riosucio (Choco)endet. galt bis vor 2 jahren als gefaehrlich. eine Bekannte ist vor 2 Mt da durch gefahren und auf die Frage hin ob ich haette mitfahren koennen hiess die Antwort ja wieso fragst du so komisch...
ab Apartado in Gegengesetzter Richtung sprich richtung Monteria, jene Gegend gilt heute noch als heikel.
nicht unbedingt im Privatwagen aber bei Tage in einem oeffentlichen Bus kann man jene Strecke aber befahren. wenn man nicht in jenes Gebiet hinein schnueffeln will.

also, statt irgendwas zu schreiben habe ich jetzt je ein Telefon in den Choco und nach Turbo gemacht. folgendes sei passiert: ein hoeherer Para wurde vor 10 Tagen erschossen. daraufhin haben viele zu ihren Waffen gegriffen da man nicht genau wusste ob es zu Krieg zwischen den verschiedenen Parteien kommen wuerde. auch wurden Militaereinheiten dahin beordert um die Sache nicht ueberborden zu lassen. beide Telefonpartner meinten unabhaengig von einander, dass sich das ganze bereits wieder gelegt habe. dass es fuer wenige Tage kritisch war. es heute wieder normal sei wie vorher. mit etwas mehr Militaer als sonst. ueberstanden wird es bestimmt noch nicht sein, doch wird keine Suppe so heiss gegessen wie sie gekocht wird.
einen Touristen wird die ganze Sache aber kaum beruehren noch wird er davon was mit bekommen als vielleicht ein paar mehr und intensivere Kontrollen auf den Hauptstrassen. aussteigen muessen und Koffer oeffnen, ja das ist wohl das einzige leidige was der Touri mitbekommt. solches habe ich vor 5-7 Jahren des oeftern erlebt. beim ersten Mal komisch und mit Angst verbunden, doch man gewoehnt sich dran...
Benutzeravatar

Renato
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Offline
Beiträge: 2131
Registriert: 12. Mai 2010, 23:29

Wohin von San Gil???

Beitrag von Renato »

Etwas vom schoensten:
Von Barichara ueber den Camino Real nach Guane laufen. Barichara liegt ca. 30 Minuten von San Agil entfernt.

Social Media