Danke für deinen Bericht. Immer wieder gerne lese ich diese und freue mich schon auf deinen Jahresrückblick.
Auch wir wünschen Dir und deiner Familie frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
@gordito
Hab vielen Dank für deine diesjährigen Beiträge, bist ein echte Bereicherung für dieses Forum geworden.
Ich kann sagen, das ich wöchetntlich deinen neuen Berichten entgegenfiebere...
Bin gestern Morgen früh von der Finca mit einem privaten Transporteur, von der Finca in Minas Amaga zm Flughafen EOH in Medellin gestartet, weil ich dachte das der übervoll sein würde einen Tag vor Weihnachten. Zum Glück war dem aber, nicht so und ich konnte ihn Ruhe einchecken um dann gegen Mittags nach Villavicencio zu fliegen. Beim Aussteigenen traf mich fast, wie schon zu erwarten, der Schlag, 32 Grad und 99% Luftfeuchtigkeit.
Ich wünsche dir und deiner Holden ein schönes Weihnachtsfest und lass nicht zu lange auf deinen nächsten Bericht warten
@gordito Ich war jetzt etwas hinterher und habe so 4 Deiner Berichte auf einmal gelesen. Vielen Dnak - es ist wie in einem Roman, den man nicht zur Seite legen kann, weil alles so spannend ist. Ich freue mich immer sehr, wenn Du uns so tiefe Einblicke in Dein Leben in Kolumbien gibst. Ich hoffe Ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest.
@gabneu
@Holger78
@navarre2020 und
@CaribicStefan:
Vielen Dank für Eure guten Wünsche und Anmerkungen, über die ich mich immer sehr freue.
Ich habe sehr von diesem Forum bei der Planung meiner Auswanderung profitiert. Daher bin ich der Auffassung, daß es nur richtig sein kann, andere an meinen Erlebnissen hier teilhaben zu lassen. Ich bin kein Kolumbienexperte. Aber vielleicht helfen meine Berichte anderen bei der Entscheidung, hierher zu kommen oder es zu lassen.
Das, was ich hier erlebe, beschreibe ich und wie ich mit Freude sehe, wird es auch gelesen.
Bevor ich in Kürze unser Weihnachten und den Jahreswechsel beschreibe, möchte ich auf das abgelaufene Jahr zurückblicken.
Du kannst in Deutschland noch so gut planen und alles vorbereiten, was möglich ist. Wenn du im Flieger über dem Atlantik bist, dann schleicht sich die Frage in dein Gehirn: "Na, nix vergessen?", denn du weisst, daß es immer Überraschungen gibt, die du nicht vorhersehen konntest.
Ich habe mich mit Hilfe dieses Forums und meiner Frau und ihrer Familie so gut aufgestellt, wie es mir möglich war. Das Ergebnis: es hat geklappt!!
2024
GESUNDHEIT
Wir sind nicht mehr die Jüngsten. Die EPS-Versorgung (das wäre in Deutschland vergleichbar mit AOK) ist hier in Cartago für das "Normale" völlig ausreichend. Das erledigt hier die Klinik der "Nueva EPS", der wir angehören. Bei Spezialbehandlungen mußt du nach Pereira oder Cali. In Cartago gibt es auch eine Uni-Klinik. Was du haben mußt, um dort behandelt zu werden, kann ich nicht sagen.
Ich kann über unsere Gesundheitsversorgung hier nicht Schlechtes sagen. Termine kriegt man schnell, Medikamente sind bezahlbar und auch vorhanden. Wir zahlen (noch) 109.000 COP (23,89 Euro) im Monat pro Person. Die Zusatzversorgung haben wir gekündigt, nachdem wir erfahren haben, daß nachts keine Anbulanzen für den Krankentransport zur Uniklinik oder dem EPS-Krankenhaus zur Verfügung stehen. Genau darum ging es uns ja.
KRIMINALITÄT
Wir sind bisher weder ausgeraubt, noch bedroht, betrogen oder überfallen worden. Allerdings hat man vor 2 Wochen versucht über eine Dachluke im 1. Stock einzusteigen. Warum das abgebrochen wurde, kann ich nicht sagen. Francisco hat daher "Chico", unseren Haus- und Hofmonteur für fast alles, mit der Sicherung beauftragt. Er kommt gerne, denn er kriegt hier immer über Tarif und bei Notfällen auch mehr. Sein Vater und meine Frau kennen sich schon lange. Sie war noch eine junge Frau, etwa 16, als sie mit ihm gearbeitet hat: als Maiskolbenpflückerin (oder war es Kaffee?)
Heiligabend um 12 Uhr kam er mit einem Kumpel (Schweisser) und einem Dreirad (in Indien heissen die Tuc-Tuc) im Schlepptau hinter seinem Motorrad, daß die Gitter geladen hatte. Sie haben alles auf's Dach gewuchtet und waren um 18 Uhr fertig. (Anmerkung: Sowohl an Heiligabend und an Silvester wird hier normal bis Abends gearbeitet.) Erst dann ist Gluck-Gluck dran.
Das Dach ist jetzt safe. Hier kommt von Hand nur noch einer mit grüner Haut rein, und auch nur, wenn er Hulk heisst. Der Rest bleibt draußen oder macht beim Einbruch soviel Lärm, daß die policia schnell da ist.
LEBENSHALTUNGSKOSTEN
Wir zahlen Kiko freiwillig eine Mio. COP im Monat (220 Euro) für das neu renovierte Haus. Das ist angemessen. Dafür kannst du hier in Cartago auch in einem conjunto cerrado ein Apartamento mieten. Unsere weiteren Kosten incl. Strom, Wasser, Müll, Internet, Krankenkasse und TV sowie 2 Handys belaufen sich auf weitere rund 800.000 COP (175 Euro). Daher können wir von meiner "Durchschnittsrente" auch monatlich was zurücklegen. Wer weiss, was noch kommt. Der Einkauf im Supermarkt ist günstig, wenn man auf Importiertes verzichtet und Marken-Alkohol weiträumig umfährst.
Ein Mittagessen (Vorsuppe, Limonade, Hauptgericht) liegt zwischen 10.000 und 15.000 COP (2,19 bis 3,29 Euro pro Person). Dafür kriegst du in Deutschland nicht mal Zutaten wie Hühnerfüße, aber die mußt du ja nicht essen.
LEBEN IM BARRIO
Du kannst hier tagsüber ohne Angst einkaufen oder zum Super-Giros gehen. Das ist keine Grieche, da kannst du deine Strom, Wasser und Müllrechnungen bar einzahlen.
Wenn du ins Zentrum willst, am besten mit dem Motorroller oder im Taxi. Auto ist schlecht, weil es zu wenig Parkraum gibt. Wir sind akzeptiert und ein Teil von hier. In der Familie sowieso.
Die Tiefsttemperatur nachts ist hier frühmorgens nicht unter 16 Grad, mittags normal 26-32 Grad. Heizung hat hier keiner, nicht mal einen Elektroradiator. Nur diese verweichlichten Deutschen wie ich und die anderen aus Pereira haben eine Gasdurchlauferhitzer im Bad und duschen morgens warm. Bei Besuch aus der Nachbarschaft habe ich mich über die Fußabdrücke auf dem Klodeckel gewundert. Lösung: der Junge kannte keinen Gas-Durchlauferhitzer, also hat er sich den aus der Nähe angesehen und rätselt bis heute, was das an der Wand wohl gewesen sein könnte.
Aber: auch da ist ein Energieeffizienz-Aufkleber drauf. Da sind wir modern.
Hier in Kolumbien gibt es nur Heiligabend und den ersten Feiertag, dann ist wieder "Normalität".
Am ersten Feiertag sehe ich am Vormittag eine Frau im Bikini und einem losen Umhang, Sonnenbrille und Strandtasche auf der anderen Straßenseite. Das ist sogar hier ungewöhnlich. Der erste Gedanke war: auf dem Weg zur "Arbeit"? Falls sie doch auf dem Weg zum Strand war: immer dem Gefälle folgen. Dann erreichst du irgendwann den Pazifik. Aber: "It.s a long way to tipperrary....."
FAZIT
Wir sind gerne hier. Unsere Lebensumstände könnten woanders kaum besser sein, aber man muß das hier auch wollen. Für 2025 wünsche ich uns, es möge genauso weitergehen wie 2024, denn es fehlt uns an nichts. Und Lebensglück kannst du eh nicht kaufen.
Ich habe ja noch so einiges in der Pipeline, was hier passiert ist und wie es Weihnachten war.
Für heute war es das. Meine Frau und ich sind gestern Abend kurz nach dem großen Knall ins Bett. Sie ohne Alkohol und ich mit einigen Dosen heimischem Bier. 4 Vol% alc., was willst du da erwarten? Uns geht es bestens, der Rest der Familie lag heute Nachmittag noch in Essig und Öl.
Herzliche Grüße und alles Gute für 2025 für die Moderation, die Mitforisten und die Leser, ob nun registriert oder nicht.
Danke für deinen Rückblick, deine Eindrücke und auf die Vorschau.
Freue mich schon auf Sonntag, auf deinen nächsten Bericht.
Grüße aus dem kalten München
Servus Gordito54,
nun hatte ich auch mal wieder Zeit deine Berichte zu lesen. Super. Weiter so.
Sehr interessant fand ich den Jahresabschluß mit der Kostenaufstellung. Wir rechnen auch damit, daß in Zukunft unsere geplanten
monatlichen Kosten bei 500-600€ liegen sollten.
Eine Frage noch, hast du einen Spannungswandler im Haus, so das du auch 220V Geräte aus D betreiben kannst?
Wenn ja, hast du dir den Spannungswandler in Cartago bauen lassen oder bei Mercado libre gekauft?
Liebe Grüße aus der verregneten Metropole Frankfurt.
Hola gordito, wie immer en spannender und informativer Bericht. Danke. Ich trinke am liebsten Club Colombia, hat immerhin 4,7 %.
Hoffe doch sehr, etwas über Euer Weihnachten und Silvester zu erfahren.
Hallo Gordito
Ich freue mich auch immer deine Berichte zu lesen und muss an einigen Stellen auch lachen, bspw. beim Trinken von Schokolade mit Käse. Meine Frau schwört auch darauf, dass das super lecker ist ... ighhh
Ich erinnere mich auch, dass du an einer Stelle mal etwas von einem möglichen Autokauf geschrieben hast. Ein Renault. Mein Schwiegervater hat sich vor vier Tagen einen neuen Renault in Apartado gekauft.
Jetzt geht schon die Motorkontrollleuchte an. Es ist zum verrückt werden. Heute wird das Auto zurück nach Apartado geschleppt, da es nun gar nicht mehr funktioniert. Mal sehen was bei der Reparatur herauskommt.
Mein Telefon hat mich heute morgens darüber informiert, daß es heute Nacht ein Erdbeben der Stärke 4,6 in etwa 50 km Entfernung von Cartago gegeben hat. Ich habe nichts gemerkt, meine Frau auch nicht. Schäden hier: keine. Von der Familie oder den anderen Deutschen in Pereira oder Armenia habe ich bis jetzt auch nichts gehört.
Ich hatte ja schon berichtet, daß hier täglich Erdbewegungen registriert werden. Allerdings hat mich dann auch die Anzahl überrascht:
Für mich ist das kein Grund zur Panik, im Gegenteil. Viele kleine Erdbewegungen erzeugen keine Spannungen im Boden, die sich in einem großen Beben entladen würden. Also: alles gut.
@Glboetrotter:
Vielen Dank, das freut mich. Es gab mal einen Bericht der BBC über Bürger in Bogota, die im estrato 6 wohnen, aber deren Geld nicht bis zum Monatsende reicht und die sich entscheiden müssen: Futter für den Hund oder Essen für mich? (Wir haben keinen Hund und wenn man hier das einkauft, was das Land selber produziert, kommt man hier gut bis zum nächsten Ersten....) Herzliche Grüße.
@Holger78:
Vielen Dank und herzliche Grüße nach Bavaria. Mein Sohn lebt und arbeitet in Passau. Gestern habe ich mit Freunden aus NRW video-telefoniert.
Toll, was heute technisch alles möglich ist. Sie sagten mir: Schneeregen, 2 Grad. Da kann ich kontern: bewölkt, aber 23 Grad. Heute sind bis zu 20 Litern/m2 Regen vorhergesagt. Bin ich froh, daß unser Regenwasserabfluß vom Dach wieder in Ordnung ist.
@Tenere-wue:
Wenn du in Kürze wieder hier bist, kommst du mal mit deiner Frau rüber ins Barrio El Departamental, da kann ich dir meine beiden Spannungswandler (230/110 V) zeigen. Beide kommen aus China, gekauft habe ich sie bei dem bekannten Versandhandel aus den USA. Funktionieren bestens, die Qualität ist sehr gut. Herzliche Grüße nach Frankfurt/Main und bis bald!
@gabneu:
Das Bier kenne ich auch, ich bevorzuge die heimischen Lagerbiere mit 4 Umdrehungen. Bei besonderen Anlässen gibt es aber auch ein Bier aus der Eifel. Herzliche Grüße nach Deutschland!
@nock1434:
Genau aus diesem Grund gedenke ich die Finger von Autos mit automatischen Wandlergetriebe oder mit viel Elektronik, Abgasrückführventil und Katalysator zu lassen, denn die Anfahrt zu den Autodoktoren in Köln ist mir zu weit. Wenn du hier ein defektes Automatikgetriebe hast, kannst du die Karre wohl verschrotten, entweder kann es keiner reparieren oder der Neupreis fürs Getriebe liegt am Mond. Dann lieber einen Oldtimer mit geprüfter, intakter Struktur. Vergaser, Motor, Auspuff, Ende. Keine Steuergeräte, kein Schicki-Micki. Nur Fahren. Das aber sicher und zuverlässig. Wie Willys-Overland (Yipeo). Herzliche Grüße!
Heute möchte ich den Beitrag von Tenere-wue aufgreifen und was zur Stromversorgung erzählen, denn das dürfte viele interessieren.
In Europa hat die häusliche Spannungsversorgung 230 Volt bei einer Frequenz von 50 Hz. Hier sind es 60 Hz bei 110 Volt. Das führt dazu, daß einige mitgebrachte Elektrogeräte aus Europa hier nicht laufen.
Wenn du hier also das alte Röhrenradio deine Oma (Saba-Meersburg oder ähnliches) betreiben willst, dann geht das. Warum? Auf der Rückseite ist ein Spannungsumschalter, mit dem du von 220 V auf 110 V umschalten kannst, aber vorher bitte den Stecker ziehen und ändern auf die hiesige Norm! Unsere Altvorderen hatten das drauf. Heute gibt es das nicht mehr, denn es ist nicht gewollt, Du sollst ja ein neues Gerät kaufen, wenn möglich zum doppelten Preis.
Die meisten meiner mitgebrachten Elektrogeräte wie Laptops, Drucker, Scanner, Bosch-Notleuchte oder der Stabmixer laufen auf 110 V nur mit dem Einsatz eines Steckdosen-Adapters (Reiseadapter). Das reicht schon. Einen guten Adapter bekommt man online für 10-20 Euro in guter Qualität mit Schuko- oder Euro-Steckdosen. Seit euch aber immer im Klaren darüber, daß es hier i.d.R. keine Schutzleiter im System oder gar eine Fehlerstromschutzschalter gibt. Also Augen auf, bevor ihr was Elektrisches (auch die Kabel!) anfasst!
Für meinen mitgebrachten Kaffeeautomaten mußte also ein Trafo her.
Wichtig vor dem Kauf!!
Die Leistungsangabe auf dem Gerät, das ihr betreiben wollt, mindestens mit 2 malnehmen, dann habt ihr die benötigte Leistung für den Trafo. Ansonsten macht es möglicherweise bereits beim Einschalten "Klack" an der Sicherung, weil der Trafo durch den Anlaufstrom überlastet wird. Das wäre fatal, dann hast du Geld ausgegeben für nichts.
(Merke: die Spannung wird von 110 V auf 230 V erhöht, aber die Frequenz von 60 Hz ändert sich nicht. In der täglichen Praxis macht das aber nach meiner Erfahrung nichts aus.)
Mehr Aktuelles aus Cartago in Kürze!
Herzliche Grüße aus Cartago/Valle
Colombia
gordito54
Für meinen mitgebrachten Kaffeeautomaten mußte also ein Trafo her.
Wichtig vor dem Kauf!!
Die Leistungsangabe auf dem Gerät, das ihr betreiben wollt, mindestens mit 2 malnehmen, dann habt ihr die benötigte Leistung für den Trafo. Ansonsten macht es möglicherweise bereits beim Einschalten "Klack" an der Sicherung, weil der Trafo durch den Anlaufstrom überlastet wird. Das wäre fatal, dann hast du Geld ausgegeben für nichts.
(Merke: die Spannung wird von 110 V auf 230 V erhöht, aber die Frequenz von 60 Hz ändert sich nicht. In der täglichen Praxis macht das aber nach meiner Erfahrung nichts aus.)
Sorry, da muss ich dich korrigieren. Für den Einschaltstrom ist es egal ob Du die maximal anschaltbare Leistung mit 2 multiplizierst..., im Gegenteil, dann ist der Anschaltstrom noch höher.
Bei solchen Konvertern ist es besser auf die Qualität (und selbstverständlich auf die Leistung) zu achten. Es gibt auch Konverter mit Softstart..., und ganz gute schalten die Ausgangsspannung erst dann frei wenn der Konverter stabil konvertiert.
Merke, wenn die Spannung von 110 auf 220/230 Volt konvertiert wird ist um Umkehrschluss der Strom doppelt so hochh. Ohm’sches Gesetz!!!
Nicht wenige in Kolumbien nehmen daher wenn sie 220 Volt brauchen 2 Phasen ja 110 Volt. Ist zwar die Hammer Methode, funktioniert aber…, auch weil der Strom (nicht die Leistung) dadurch in Maaßen bleibt.
Also das Herz unwichtig ist, kann ich so gar nicht bestätigen. Alle Geräte mit Motoren die drehen gehen über kurz oder lang drauf weil sie zu schnell drehen, das wird durch die Herzfrequenz vorgegeben. Das Erste was bei mir drauf ging war der Schlagborhammer, dann folgte das Mahlwerk des Kaffeeautomaten. Den Staubsauger haben wir nur einmal gebraucht; Tönte wie ein startendes Flugzeug.
Absolut, elektromechanische Geräte, also solche mit Motor, die für 50 Hertz vorgesehen sind, haben mit 60 Hertz Probleme.
Übrigens, „Klugscheissermodus an“..., in der Elektrik gibt es keine Herzfrequenz. Da heißt es nur Frequenz, beim Netzstrom auch Netzfrequenz, und die Maßeinheit dafür ist Hertz (mit „t“).
@Fusagasugeno und @desertfox:
Das sind wichtige Informationen für die, die noch in die USA oder Lateinamerika kommen werden, so sie denn Geräte mitbringen.
Bei mir sind die Würfel ja gefallen. Ich habe mich an die Informationen gehalten, die der chinesische Hersteller beim großen USA-Versandhandel angegeben hat. Bisher hat alles auch prima funktioniert.
Das in den Kaffeeautomaten integriert Mahlwerk läuft keine 5 Sekunden pro Portion. Da spielt die Netzfrequenz also in der Praxis keine Rolle.
Der Stabmixer der Designfirma aus Frankfurt braucht 220 V, er ist gekapselt und kriegt daher keine Kühlluft. Daher gönne ich ihm eine Pause zum Abkühlen, wenn ich Gazpacho mache. Auch das klappt bestens.
Die Kaffeemaschine aus Deutschland habe ich durch Säure beim Entkalken beschädigt. Bei Gelegenheit öffne ich sie um zu sehen, ob das reparabel ist. Sie ist bereits durch das Nachfolgemodell ersetzt, das hier in Colombia vertrieben wird.
HEILIGABEND:
Um 11 Uhr war meine Fußpflege im Terminkalender (hier ist Heiligabend und Silvester ganztägig Arbeitstag bis zum Abend!)
Um 11:45 Uhr war ich mit gepflegten Füßen wieder zu Hause. Wir hatten drei Besucher aus der Familie zu Gast. Da ich am Vormittag alles vorbereitet hatte, ging es auch direkt für mich in der Küche los. Erstmal habe ich bis auf meine Frau alle "Helfer" aus der Küche komplimentiert und am Eßtisch geparkt. Sie bringen sonst Unordnung in meinen Ablauf, was dann dazu führen muß, das was anbrennt oder überkocht.
Das gekaufte und vorbereitete Schweinefilet war nicht erwünscht, man wollte Rinderfilet. Das hatte ich auch vorbereitet im Programm.
Das leicht gesalzene Wasser für die TK-Mischung Erbsen/Möhren und Broccoli kochte auch schnell. Nun die Filetstücke zugeschnitten und eingeölt, damit sie nicht am elektrischen Kontaktgrill kleben bleiben. Die Papas Amarillos (kleine Kartoffeln in der Schale) waren schon fertig und wurden nur noch warm gehalten.
12:00 UHR
Chico steht mit einem Helfer (Schweisser) und einem Dreiachs-Tuc-Tuc mit den Sicherheitsgittern für das Dach vor der Türe. Passt ja jetzt bestens. Meine Frau hat sich ihm angenommen. Das Material wurde auf's Dach gewuchtet. Ich habe versucht, mich in der Küche nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
12:10 UHR
Die Vorsuppe -eine Tomatencreme- war ein Pulverprodukt des bekannten Schweizer Nährmittelkonzerns. Geht schnell, schmeckt gut (wie in einem deutschen Restaurant, oder glaubt irgend jemand, da wird noch frisch gekocht?!) Sie hat allen gut geschmeckt.
In der Zeit war das Gemüse schon im Topf, es braucht ja nur kurz gekocht zu werden, denn ich will keinen Matsch-Broccoli servieren.
Das Rinderfilet wollte man "bien hecho", also durchgebraten. Schade drum, aber wenn es Volkes Wille ist. Dann bleibt es halt länger im Kontaktgrill. Ich muß nur den Moment "bien hecho" und vor "Schuhsohle" richtig abpassen. Wird klappen.
12:20 UHR
Damit es bei Tisch keine Pannen gibt, haben meine Frau und ich die Teller direkt in der Küche fertig gemacht. Ich habe die Teller mit Kartöffelchen, Erbsen mit Möhrchen, Broccoli und Rinderfilet in einer Champignonsoße vorbereitet. Meine Frau hat serviert. Klappte bestens. Sah lecker aus und hat auch allen gut geschmeckt. Alles wurde aufgegessen.
UFF!
12:35 UHR
Was übrig war, habe ich genossen.
13:00 UHR
Man dankt für's leckere Essen und geht.
18:00 UHR
Chico und sein Kumpel sind fertig. Beide machen jetzt Feierabend. Über das Dach bricht jetzt nur noch der Hulk ein, ansonsten sind wir sicher.
19:00 UHR
Wir haben uns umgezogen und sind kurz rüber zur Familie um allerseits frohe Weihnachten zu wünschen. Gegen halb acht wurde das Spanferkel für
das mitternächtliche Festmahl angeliefert. Die "Musik" wurde alle halbe Stunde lauter und lauter. Von wegen "Stille Nacht"....
Ich kriege nach 20 Uhr höchstens noch einen Kräcker runter. Wenn ich um Mitternacht eine Riesenportion Reis mit einem Berg Fleisch esse, spielt mein Körper verrückt. Das geht nicht gut. Sitten und Gebräuche sind gut, aber das ist es mir nicht wert.
20:00 UHR
Ich ziehe meinen Rückzug an. Zu Hause mache ich es mir erstmal bequem. RUHE, ein Bierchen, Schlafklamotten, TV per Rechner, nix lineares Fernsehen. Ich schaue dann, wenn ich mag und was ich mag. Um 22 Uhr kam meine Frau nach Hause. Sie hatte auch die Nase voll von Trubel und Lärm.
23:30 UHR
Licht aus.
Erster Feiertag:
Kein Besuch, leichtes Essen, Fernsehen, Hausklamotten. RUHE.
SILVESTER:
Ich habe vormittags Einkäufe erledigt. Meine Frau hat ein sauberes Haus nochmal komplett geputzt. Das muß eine Ritualhandlung sein. Ansonsten haben wir es ruhig angehen lassen. Keine Raketen, keine Böller. Abends um 10 war meine Gute so geschafft vom Tag, daß sie sich schon hingelegt hat und auch eingeschlafen ist. Ich habe mir noch ein Bierchen gezischt und bin nach dem Lärm gegen halb eins auch ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen sind wir erfrischt und gut gelaunt aufgewacht. Ein frohes neues Jahr!
Noch am Nachmittag (wir wollten eigentlich nur ein frohes neues Jahr wünschen) war bei der Familie meiner Frau alles verriegelt und verrammelt. Man lag noch in Essig und Öl. Für uns ist das nichts mehr, Brauchtum hin oder her.
Morgen ist Dreikönigstag, dann ist der Spuk endgültig vorbei. Wir haben es ruhig angehen lassen, das wird auch so bleiben, denn es passt uns so am besten.
Vor dem Schreiben war ich schon los, einen Beutel gemischten Salat kaufen. Dazu gibt es den Rest vom selbstgemachten Kartoffelsalat, den mag meine Frau so gerne, und das, was noch vom Pollo noch im Kühlschrank ist, und das ist nicht wenig. Als Getränk gibt es entweder eine braune Brause aus Atlanta/Georgia auf Eis oder selbstgemachten Ayran aus der Türkei.
Heute Nachmittag außer Haus wird wohl nix, da Regen angesagt ist. Es hat in den letzten Wochen fast täglich am Nachmitttag oder abends geregnet. Einmal hat es mich auf dem Roller so erwischt, daß es nicht Trockenes mehr an mir gab. Was für ein Jungbrunnen! Da fühlst du dich wie 16, damals 1970 auf der Kreidler Florett oder der Zündapp. Das kann jetzt keine Schleichwerbung sein. Beide sind seit langem Pleite.
Nun wissen alle, die es wissen wollten, wie wir den Jahreswechsel verbracht haben.
Ich hoffe, daß alle gut und vor allem sicher ins neue Jahr gekommen sind, ohne Unfälle mit Feuerwerk und ohne Finger ab. Hier in Colombia haben die Fernsehnachrichten darüber berichtet, daß es landesweit mehrere Hundert derartige Unfälle gegeben hat. Warum wundert mich das nicht?
Für heute war's das, liebe Leser und Mitforisten.
Herzliche Grüße an alle aus Cartago/Valle COLOMBIA
Danke für deinen Bericht.
Hie in DE gab es einige Unfälle und Brände. Was immer schlimme wird bei uns, dass es doch tatsächlich Idioten gibt, die die Einsatzkräfte bei Ihrer teils ehrenamtlichen Hilfe angreifen und teilweise auch verletzten.
Meiner Meinung nach, gehören die Alle bei Wasser und Brot mal für ein paar Wochen weg.