Politische Spannungen: Petro unter Beschuss nach umstrittener Ansprache und Reaktionen regionaler Amtsträger

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Eisbaer
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Politische Spannungen: Petro unter Beschuss nach umstrittener Ansprache und Reaktionen regionaler Amtsträger

Beitrag von Eisbaer »

In seiner jüngsten Fernsehansprache am 5. August 2025 äußerte sich der kolumbianische Präsident Gustavo Petro mit mehreren kontroversen Aussagen, die landesweit für politische Spannungen sorgten. Besonders zwei Themen stachen hervor: seine scharfe Kritik an politischen Gegnern, die er als „Traidores de la patria“ (Vaterlandsverräter) bezeichnete, und die Reaktion der Gouverneurin des Meta, Rafaela Cortés Zambrano, die sich durch seine Worte persönlich bedroht fühlte.

Petro nutzte die Ansprache, um die Errungenschaften seiner dreijährigen Amtszeit zu verteidigen, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Gesundheit. Dabei griff er wiederholt die Medien und die Opposition an und warf dem vorherigen Präsidenten Iván Duque vor, soziale Fortschritte aus der Amtszeit von Juan Manuel Santos zunichte gemacht zu haben. Besonders provokant war seine Aussage, dass Duque „bis zum Nest der Hündin alles zerstört“ habe. Zudem behauptete Petro, dass während der Pandemie öffentliche Schulden nicht zum Schutz der Armen, sondern zur Subventionierung der Reichen verwendet wurden.

Ein weiterer zentraler Punkt war der Fall des ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe, der zu zwölf Jahren Hausarrest wegen Prozessbetrugs und Zeugenbestechung verurteilt wurde. Petro forderte Respekt gegenüber der Justiz und kritisierte diejenigen, die das Urteil infrage stellen. Besonders heftig reagierte er auf kolumbianische Politiker, die in den USA Unterstützung für Uribe suchen. Diese bezeichnete er als „Vaterlandsverräter“, was eine Welle der Empörung auslöste.

Die Gouverneurin des Meta, Rafaela Cortés Zambrano, reagierte öffentlich auf diese Aussagen. Sie warf Petro vor, mit seinem Sprachgebrauch Hass zu schüren und die Sicherheit von regionalen Amtsträgern zu gefährden. Cortés betonte, dass im Meta ohne Hass regiert werde und dass die Region trotz politischer Differenzen erfolgreich sei. Sie warnte davor, dass Worte wie „Hass“ aus dem Mund des Präsidenten von fanatischen Anhängern missverstanden werden könnten und dadurch ihr Leben sowie das ihrer Familie und das der Gouverneurin von Tolima, Adriana Matiz, gefährdet seien.

Die Debatte zeigt die zunehmende Polarisierung in Kolumbien und wirft Fragen über die Verantwortung politischer Führungspersönlichkeiten im öffentlichen Diskurs auf. Petro verteidigt seine Rhetorik als Ausdruck politischer Klarheit, während Kritiker vor den sozialen Folgen warnen.
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